彼得·扬兹。波斯特,老主人` by Pieter Jansz. Post

DO-Pieter Jansz. Post - Alte Meister
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彼得·扬兹。波斯特,老主人-

(Haarlem 1608–1669 Den Haag)
Blick auf Schloss Plön, Schleswig-Holstein, vom Südwesten,
Öl auf Holz, 40,5 x 62,4 cm, gerahmt

Provenienz:
Galerie Internationale, Den Haag, vor 1957 (als Frans Post);
Auktion, Christie’s, Amsterdam, 13. Mai 2014, Lot 81 (als „Pieter Post, unbekannte Ansicht“);
europäische Privatsammlung

Literatur:
A. Guimarães, Na Holanda, com Frans Post, in: Revista do Instituto Histórico e Geográfico Brasileiro, 235, April–Juni 1957, S. 286, Nr. 216 (als „Frans Post, aus der Sammlung der in Galerie Internationale, Den Haag“);
E. Larsen, Frans Post, Amsterdam, 1962, Nr. 3a (als „vermutlich Frans Post“ unter „zweifelhafte Gemälde“ in der Sammlung der Galerie Internationale, Den Haag);
J. de Sousa-Leão, Frans Post, 1612–1680, Amsterdam 1973, S. 42, (als Frans Post oder „ebenso gut mögliches Werk von Pieter Post“);
P. Corrêa do Lago, B. Corrêa do Lago, Frans Post (1612–1680): Catalogue Raisonné, Mailand 2007, S. 367, Nr. R 33 (als „nicht von Frans Post“)

Das vorliegende Gemälde ist in der Datenbank des RKD unter Nr. 246342 als Werk von Pieter Post verzeichnet.

Wir danken Silke Hunzinger, die das Bauwerk als Schloss Plön erkannt hat. Hunzinger wird das vorliegende Gemälde in einem in Vorbereitung befindlichen Beitrag publizieren.

Zum ersten Mal in der Geschichte dieses ungewöhnlichen Panoramas mit seiner eindringlichen Atmosphäre ist es nun gelungen, dessen Örtlichkeit zu identifizieren. Dies ist in mehrfacher Hinsicht beachtenswert. Historisch gesehen handelt es sich bei dem Gemälde um die erste bekannte Darstellung von Schloss Plön, die nahezu ein ganzes Jahrhundert älter ist als andere dieses wichtige Architekturdenkmal abbildende Werke. Das vorliegende Gemälde wurde rund 30 Jahre nach der Errichtung von Plön im Jahr 1636 gemalt. Es ist aber nicht nur das erste „Porträt“ des Schlosses, sondern auch die erste bekannte gemalte identifizierbare Landschaftsansicht von Schleswig-Holstein. Dies allein zeichnet das vorliegende Gemälde als bedeutende Wiederentdeckung aus. Es ist auch insofern bedeutsam, als es einen näheren Einblick in die Verbreitung der holländischen Landschaftsmalerei und ihrer im 17. Jahrhundert tätigen Künstler gewährt. Kunsthistorisch stellt es eines der seltenen Beispiele dar, bei denen wissenschaftliche Analyse und historischer Hintergrund zu einer überzeugenden Datierung geführt haben.

Die Szenerie: Schloss Plön und das früheste Landschaftsgemälde Schleswig-Holsteins

Am Ufer des Kleinen Plöner Sees sitzt ein Reisender mit breitkrempigem Hut am Rand einer Sandstraße; neben ihm steht ein Weidenkorb, an seiner Schulter lehnt eine Angelrute. Auf dem Rücken des Hügels, der sich im linken Mittelgrund inmitten von Seen erhebt, beherrscht die eindrucksvolle Silhouette von Schloss Plön die Szenerie; dahinter ragt der Turm der Stadtkirche von Plön in den Horizont hinein. Gleich links neben dem Seeufer ist der steile Kamm der Bieberhöhe zu erkennen. Der strahlende Himmel, der einen guten Teil der Komposition einnimmt, ist von mächtigen Haufenwolken durchzogen.

Der Blickpunkt liegt südwestlich des Schlosses. Das Gemälde ist eine topografisch exakte Wiedergabe, sodass es wahrscheinlich auf Grundlage von vor Ort am gegenüberlegenden Ufer des Kleinen Plöner Sees angefertigten Zeichnungen entstanden ist. Ein Stich von Christian Friedrich Fritzsch aus dem Jahr 1749 zeigt das Schloss aus einem etwas anderen Winkel, wobei der Blickpunkt etwas weiter rechts liegt als der des vorliegenden Gemäldes, doch sind die schlichte Westfassade des Schlosses und der Kirchturm deutlich erkennbar. Die auf dem Stich dargestellten sorgfältig ausgeführten Stallungen datieren aus dem 18. Jahrhundert (Abb. 1). Heute hat Schloss Plön ein Schieferdach, das im späten 19. Jahrhundert weiß angestrichen wurde; an der Ost- und Westseite wurden Türme im Stil der Renaissance hinzugefügt. Zum Zeitpunkt der Entstehung des Gemäldes präsentierte es sich hingegen schlicht und majestätisch mit einem erdigen rotbraunen Kalkanstrich und einem Ziegeldach, wie es das vorliegende Gemälde zeigt (siehe S. Hunzinger, Schloss Plön, Plön 1997, S. 109). Bei Schloss Plön handelt es sich um die einzige auf einem Hügel erbaute herzogliche Residenz Schleswig-Holsteins, die sich erhalten hat. Immer noch beherrscht es die umgebende Sumpf- und Seenlandschaft.

Silke Hunzinger, Autorin der umfassendsten historischen Untersuchung von Schloss Plön, führt aus: „Das vorliegende Gemälde, entstanden Mitte des 17. Jahrhunderts, ist zweifellos eine Ansicht der Stadt Plön in Holstein. Hoch über Landschaft und Stadt sehen wir die Residenz der Herzöge von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Plön. […] Dieses wieder aufgetauchte Gemälde ist die früheste bis dato bekannte Darstellung des Schlosses. Darüber hinaus ist es auch das bis dato früheste Landschaftsbild, das ein identifizierbares Motiv in Holstein darstellt. […] Das vorliegende Gemälde ist deshalb von größter Bedeutung für das Verständnis der Geschichte der Landschaftsmalerei in Schleswig- Holstein. […] Der Künstler hat die Szene vom Fuß des Koppelbergs auf der gegenüberliegenden Seite des Kleinen Plöner Sees aufgenommen. Alles wird von ihm topografisch genau dargestellt. Wir sehen die Westfassade des Schlosses und daneben den schmalen Turm der damaligen Stadtkirche. Auf der rechten Seite des Bildes ist der Große Plöner See gerade noch sichtbar, wodurch die einzigartige Lage des Schlosses auf einem Hügel inmitten von zahlreichen kleineren und größeren Gewässern deutlich wird […].“ Bis heute kannte man keine einzige im 17. Jahrhundert entstandene Darstellung des 1636 fertiggestellten Schlosses. Ein anonymer Holzschnitt von 1729 galt bis jetzt als die früheste Aufzeichnung des ursprünglichen Erscheinungsbildes des Schlosses. Die frühesten gemalten Darstellungen von Schloss Plön waren bis heute die 1743 für Herzog Friedrich Karl (1729–1761) ausgeführten Supraporten von Domenicus Gottfried Waerdigh. Eine davon zeigt einen ähnlichen Blickwinkel, doch ist deren Darstellung viel archaischer und provinzieller (Abb. 2).

Plön war mit seiner schlichten Fassade und der sich gegen den Großen Plöner See hin öffnenden monumentalen Anlage eines der wichtigsten Bauprojekte aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges und musste daher an den europäischen Höfen der damaligen Zeit Gesprächsthema gewesen sein.

Künstler und historischer Kontext

Seit Kunsthistoriker Anfang des 20. Jahrhunderts Frans Post und seinen Bruder Pieter Post als zwei der bedeutendsten holländischen Künstler der Mitte des 17. Jahrhunderts wiederentdeckt hatten, wurden zwei Fragen eingehend diskutiert. Zum einen, welche der traditionell Frans Post zugeschriebenen Werke eigentlich von seinem Bruder Pieter, einem Architekten, stammten, und zum anderen und in diesem Fall von größerer Bedeutung, wie die Gemälde von europäischen Landschaften des Frans Post denn nun wirklich aussahen. Derartige Werkbeispiele des Künstlers, der fast ausschließlich für exotische Panoramen bekannt ist, waren zwar in historischen Quellen dokumentiert, aber schwer zu identifizieren.

Das vorliegende Gemälde wurde zunächst von Abraham Bredius, einem der größten Kenner holländischer Kunst, Frans Post zugeschrieben (siehe J. de Sousa-Leão, Frans Post, 1612–1680, Amsterdam, 1973, S. 42). Als Argeu Guimares sein erstes Werkverzeichnis erstellte, nahm er das vorliegende Gemälde als schönes Beispiel für Posts Schaffen auf („melhor Frans“; siehe Literatur). Offenbar hatte Bredius erkannt, dass es sich um ein nordeuropäisches Schloss handelte, denn Guimares, der eine Fotografie des Gemäldes an das RKD gesendet hatte, publizierte es als Schloss in Dänemark. Joaquim de Sousa-Leão erwähnt, dass es zu dem vorliegenden Gemälde, das 1943 von der Galerie Internationale in Den Haag erworben wurde, offenbar ein Pendant in Form einer seitenverkehrten Darstellung desselben Schlosses gab, das die Galerie um 1956 ankaufte. So verwirrend dies auch klingen mag, wies er darauf hin, dass nur das 1943 erworbene Gemälde signiert war und dass beide von Abraham Bredius Franz Post zugeschrieben wurden, „doch es könnte sich ebenso gut um Werke von Pieter Post“ handeln. Ein weiterer Hinweis auf das zweite Gemälde ist bisher noch nicht aufgetaucht, sodass die Vermutung naheliegt, dass Sousa sich irrtümlich auf dasselbe Gemälde bezog, das möglicherweise in Form seitenverkehrter Fotografien vorlag. War das mögliche andere Gemälde jedoch tatsächlich signiert, wie Sousa anmerkt, wäre es wert, der Sache nachzugehen.

Als das vorliegende Gemälde zuletzt auf dem Kunstmarkt auftauchte, wurde es richtig einem Mitglied der Familie Post, nämlich Pieter Post, zugeschrieben und ist auch als solches in den Unterlagen des RKD verzeichnet. Es stellt eine wichtige Hinzufügung zum kleinen gemalten Oeuvre des Künstlers dar. Bis jetzt wurden ihm 13 Gemälde zugewiesen, von denen nur wenige signiert und datiert sind. Der eher als ein gefeierter Architekt des Goldenen Zeitalters Hollands bekannte Künstler hatte ursprünglich die Laufbahn eines Malers eingeschlagen und eine bescheidene Anzahl von Landschaften in einem sehr eigenständigen Stil geschaffen. Pieter Posts Landschaften werden als innovativer Beitrag zur Entwicklung der realistischen holländischen Landschaftsmalerei anerkannt. Dieses in einer verhaltenen Palette gemalte Panorama, bei dessen Ausführung dem Einfangen von Licht und Atmosphäre viel Raum gegeben wurde, verrät alle Merkmale von Pieter Posts eigenwilligem und ungewöhnlichem Malstil. Seine außergewöhnlichen Bildkompositionen, die Wiedergabe atmosphärischer Effekte und die Einbeziehung winziger Staffagefiguren, die durch ihre Umgebung noch kleiner erscheinen, stehen dem Schaffen seines jüngeren Bruders Frans sehr nahe. Es ist daher durchaus möglich, dass es sich bei dem vorliegenden Gemälde um ein Werk Pieter Posts handelt. Auch wenn die von Peter Klein ausgeführte wissenschaftliche Untersuchung des aus einer einzelnen Eichentafel bestehenden und gut erhaltenen Bildträgers ein Entstehungsdatum um 1660 ergeben hat, könnte das vorliegende Gemälde sehr wohl ein Spätwerk Pieter Posts sein.

Es ist jedoch auch möglich, den Gedanken und der Beweisführung Abraham Bredius’ zu folgen und für eine Autorenschaft des jüngeren Bruders Frans Post zu plädieren. Frans Post brach am 25. Oktober 1636 mit einer von Johann Moritz von Nassau-Siegen geleiteten Expedition nach Brasilien auf und kam 1637 in Recife an. Sein Bruder, der Architekt und Maler Pieter, der damals für Nassau tätig war und möglicherweise an Entwürfen für die Residenz des Fürsten in Den Haag, das heutige Mauritshuis, arbeitete, hatte ihn mit Nassau bekannt gemacht. Während seiner Jahre in der Neuen Welt (Frans kehrte 1644 nach Holland zurück) entstanden mehrere gemalte Ansichten und zahlreiche Skizzen des Landstrichs und seiner Umgebung. Von den vor Ort entstandenen Gemälden haben sich nur sechs erhalten, von denen sich fast alle im Louvre befinden. Diese Leinwandbilder waren innerhalb der holländischen Landschaftsmalerei vollkommen neuartig und fielen durch die Einfachheit und Erfindungsgabe auf, mit denen der Maler diese unbekannten Orte festhielt. Stilistisch sind sie dem vorliegenden Gemälde vergleichbar.

Die Forschung hat lange versucht, Frans Post ein Gemälde zuzuschreiben, bei dem es sich nicht um ein Landschaftsmotiv aus Brasilien handelt. Manche haben vermutet, dass sich Frans Post nach seiner Rückkehr ausschließlich auf die Wiederholung von Szenen konzentrierte, die er in Form von Zeichnungen in Brasilien festgehalten hatte. Zwei wichtige Argumente sprechen gegen diese thematische Eintönigkeit. Erstens muss Frans Post bereits ein guter Künstler gewesen sein, als ihn Nassau als seinen Begleiter auserkor, und zweitens – und noch wichtiger – dokumentieren historische Quellen von Franz Post ausgeführte europäische Bildthemen. Interessanterweise ignoriert das jüngste Werkverzeichnis die Existenz solcher Werke und weist die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes an Frans Post mit der Begründung zurück, dass es offenbar „ein Schloss in Dänemark“ zeige und es sich „daher um eine gegenstandslose Zuschreibung“ handle (P. Corrêa do Lago, B. Corrêa do Lago, 2007, S. 367, Nr. R 33). Die Rechnungsbücher des Statthalterhofs erwähnen eine Zahlung von 300 Gulden, die Frans Post 1650 für ein von Wilhelm II. von Oranien-Nassau beauftragtes Gemälde erhielt, „das mehrere Städte seiner Hoheit in Burgund darstellt“ (Sousa-Leão, 1973, S. 18). Zwei im 18. Jahrhundert erstellte Beschreibungen des abgerissenen Schlosses Honselaarsdijck, einer Residenz des Hauses Oranien-Nassau, erwähnen unter anderen Werken mehrere Gemälde von Frans Post – neben einer Westindischen Landschaft auch einen Blick auf die Seine, eine Ansicht von Fountainebleau, eine Ansicht von Schloss Windsor („na het leven geschildert door Frans Post“) und das Escorial Philipps II. (Sousa-Leão, 1973, S. 18). Sousa zieht den Schluss, das Post Johann Moritz von Nassau möglicherweise 1661 auf einer diplomatischen Mission nach London begleitet hatte, wo er Gelegenheit hatte, Schloss Windsor „na het leven“ [„nach dem Leben“] zu malen. Offenbar war Post auch noch um 1660 für Nassau tätig und vor allem damit beschäftigt, europäische Paläste darzustellen. Dieses Interesse muss der Mode „fürstlicher Bildergalerien“ vergleichbar gewesen sein, die in der Spätrenaissance an europäischen Höfen herrschte.

Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass Nassau der Herzogsfamilie von Holstein-Plön eng verbunden war: Margarethe von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Plön (1583–1638) war seine Mutter und der auf Plön residierende Herzog Joachim Ernst sein Vetter ersten Grades. Johann Moritz war als Mitglied eines unbedeutenderen Zweiges des Hauses Nassau sehr stolz auf seine königlichen Verbindungen, und er legte großen Wert auf seine diversen verwandtschaftlichen Bande zum Haus Schleswig-Holstein. Friedrich III. von Dänemark schlug ihn zum Ritter des Elefantenordens – eine Ehre, die Johann Moritz überaus zu schätzen wusste.

Die Entstehungszeit des vorliegenden Gemäldes um 1660 fällt in eine Zeit, in der Post offenbar im Dienst von Johann Moritz Nassau-Siegen stand, was durch die wahrscheinliche Ausführung des verlorenen Gemäldes von Schloss Windsor 1661 belegt wird. Es handelt sich um dieselbe Zeit, in der Nassau häufig zum Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg reiste, in dessen Auftrag er längere Zeit als Statthalter von Kleve fungiert hatte. Er besuchte den „Großen Kurfürsten“ zwischen 1659 und 1660 bei mehreren Gelegenheiten. 1659 hatte er die Hochzeit von Fürst Johann Georg II. von Anhalt-Dessau mit Henriette Katharina von Nassau organisiert. Frans Post scheint an den Dekorationen für den Einzug des Paars in Groningen beteiligt gewesen zu sein (siehe Georg Galland, Der Große Kurfürst und Moritz von Nassau der Brasilianer, Frankfurt 1893, S. 56).

Nassau reiste ins Militärlager Friedrich Wilhelms, das an mehreren Orten in Dänemark und Schleswig-Holstein stationiert war, bisweilen auch ganz in der Nähe von Plön, als der Kurfürst im Zweiten Nordischen Krieg gegen Schweden kämpfte. Ein Besuch Frans oder Pieter Posts in Plön während dieser Monate zwischen 1659 und 1660 in Begleitung von Johann Moritz scheint naheliegend, zumal beide Künstler eng mit Nassau verbunden waren. Die von Peter Klein vorgeschlagene Datierung würde sich in diesen historischen Hintergrund einfügen.

Frans Post wurde von Johann Moritz also offensichtlich nicht nur beschäftigt, um sein brasilianisches Abenteuer aufzuzeichnen, sondern auch, um europäische Schlösser zu porträtieren. Die einzige unumstrittene Ansicht aus Europa von Frans Post ist kurioserweise eine Zeichnung, die er als Vorlage für eine Druckgrafik von Jan van Brosterhuyzen anfertigte, welche 1647 in einem Stichband publiziert wurde, der die Reise nach Brasilien dokumentierte (siehe C. Barlaeus, Rerum per octennium in Brasilia et alibi nuper gestarum sub praefectura J. Mauritii, Nassoviae, c. comitis … historia, Joannes Blaeu, Amsterdam 1647, Tafel Nr. 55, S. 328/329). Dargestellt ist ebenfalls ein Schloss, nämlich jenes von Dillenburg, dem Geburtsort von Johann Moritz von Nassau (Abb. 3). Weitere Szenen einer Serie von Zeichnungen weisen ein Kompositionsschema auf, das jenem des vorliegenden Gemäldes sehr ähnlich ist: ein verblüffend moderner, niedriger Betrachterstandpunkt, eine große Wasserfläche und ein Hauptgebäude in landschaftlicher Umgebung, oft außerhalb der Mitte platziert und in den niedrigen Horizont hineinragend (Abb. 4).

Weitere Nachforschungen und eine Reinigung könnten zu einer Neubewertung von Bredius’ Einschätzung des vorliegenden Gemäldes führen. Sousa, der Posts Zeichnung des Schlosses von Dillenburg beschrieben hat, bemerkt zur Güte von Frans Posts europäischen Werken: „Die Qualität dieses einzelnen Beispiels lässt uns umso mehr bedauern, dass andere Architekturbilder Posts – über dessen einschlägiges Interesse wir durch zahlreiche andere Werke wie die Ansichten von Fontainebleau, Schloss Windsor, Escorial und für die Statthalter gemalten Orten in Burgund informiert sind – verloren gegangen sind“ (Sousa-Leão, 1973, S. 43).

Technische Untersuchung:

Eine von Peter Klein durchgeführte dendrochronologische Untersuchung und Bestimmung der gut erhaltenen, aus einem Stück bestehenden Eichentafel (Bericht vom 6. Juli 2014) ergibt, dass die Eiche zwischen 1651 und 1657 gefällt wurde. Als frühestes mögliches Entstehungsjahr des Bildes nennt Klein 1653. Zumal Tafeln des 16. und 17. Jahrhunderts in der Regel erst nach einer Trocknungszeit von zwei bis acht Jahren nach dem Schlagen des Baumes verwendet wurden, schließt er auf eine Ausführung um 1660.


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