57. 法国北部学校,约1520英镑的老教师` by Nordfranzösische Schule, um 1520 高清作品[16%]

DO-Nordfranzösische Schule, um 1520 - Alte Meister
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法国北部学校,约1520英镑的老教师-

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König Salomon (?),
Öl auf Leinwand, 169 x 60,5 cm, gerahmt

Provenienz:
Auktion, Sotheby’s, London, 18. Februar 1987, Lot 19 (als „Umkreis des Ottavio Vannini“);
Privatsammlung, Italien;
dort erworben durch den jetzigen Besitzer

Das Zepter in der Hand des Mannes sowie die Krone, die er auf dem Haupt trägt, legen nahe, dass es sich um die Darstellung eines Königs handelt. Das Seide suggerierende gemusterte Gewand, die Sandalen und der Turban weisen vage auf einen altertümlichen orientalischen Charakter, der in der Malerei der europäischen Renaissance mit einer biblischen Figur in Verbindung zu bringen ist. Der Vollbart lässt vermuten, dass es sich um Salomon handeln könnte. Die scharfe Kantigkeit, das längliche Gesicht und die gelängten Finger erinnern an Künstler, die zwischen 1510 und 1550 in den Niederlanden tätig waren, etwa an Marinus van Reymerswaele und Jan van Hemessen in Antwerpen oder an Jan Cornelisz. Van Oostsanen in Amsterdam.

Die Farbigkeit mit dem Violettton und den hellblauen Beinkleidern, die exotischen Details, die Pose und die elegante Handhaltung legen einen Zusammenhang mit den Antwerpener Manieristen nahe, also im Zeitraum zwischen 1512 und 1530 in den Nördlichen Niederlanden und in Nordfrankreich tätigen Künstlern. Jedoch erscheint der Farbauftrag hier etwas weicher und weniger präzise als jener, den man gewöhnlich mit der härteren und strengeren Malweise jener niederländischen Künstler verbindet, die noch nicht mit der italienischen Kunst in Berührung gekommen waren.

Der Maler des vorliegenden Werks stand demnach unter dem Eindruck niederländischer Kunst, war jedoch offenbar außerhalb der Niederlande tätig. Das vorliegende Gemälde scheint somit von einem französischen Künstler in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts ausgeführt worden zu sein – genauer gesagt, von einem Künstler, der, wie Cecille Scalliérez kürzlich dargelegt hat, einer holländischen Strömung in der französischen Kunst unterlag, wie es in der Champagne und in Burgund der Fall war (siehe François Ier et l’art des Pays Bas, Paris 2017, S. 336ff.). Das vorliegende Werk steht insbesondere dem Schaffen Grégoire Guérards nahe, eines Künstlers, dessen Tätigkeit Fréderic Elsig in Troyes bzw. anderswo in der Champagne angesiedelt hat (Grégoire Guérard et la peinture à Troyes, in: Peindre en France à la Renaissance. Les courants stylistiques au temps de Louis XII et de François Ier, Mailand 2011, S. 129–135).

Das vorliegende Gemälde lässt sich mit einer Guérard zugeschriebenen und um 1512 zu datierenden Darstellung der Gefangennahme Christi oder mit einer ebenfalls mit 1512 datierten Buße des hl. Petrus vergleichen (beide in Farbe abgebildet in: François Ier et l’art des Pays Bas, S. 352/353; Abb. des hl. Petrus auch in: Peindre en France, S. 130). Stilistische Gemeinsamkeiten zeigen sich vor allem in der Wiedergabe der Hände, der Gesichter mit den langen, gebogenen Nasen und der breiten, flachen Faltenwürfe. Der orientalische Typus reiferen Alters taucht auch in einem Grégoire Guérard mit Fragezeichen zugeschriebenen Gemälde auf (François Ier et l’art des Pays Bas, S. 339). Bei der Zuschreibung von Gemälden an Guérard ist allerdings Vorsicht angebracht, da die ihm gegebenen Werke ganz unterschiedliche Stilmerkmale aufweisen. Sein Schaffen unterlag zudem mehreren Einflüssen und Entwicklungen; bestimmte mit seinem Malstil in Verbindung gebrachte Details wie die dunklen Schatten auf der Haut seiner Figuren, wie sie etwa im Gemälde mit der Gefangennahme Christi zu erkennen sind, tauchen im vorliegenden Gemälde eines Königs nicht auf. Außerdem ist das vorliegende Gemälde auf Leinwand gemalt, wohingegen bei anderen Guérard zugeschriebenen Gemälde der Bildträger Holz ist. Es kann jedoch gesagt werden, dass das vorliegende Werk offenbar um 1515–1520 in Nordfrankreich entstanden ist, vermutlich in der Champagne, und aus dem Umkreis Grégoire Guérards kommt.

Wir danken Thomas DaCosta Kaufmann für seine Hilfe bei der Katalogisierung des vorliegenden Gemäldes.