101. 塔诺·费斯塔当代艺术,第一部分` by Tano Festa 高清作品[22%]

DO-Tano Festa  - Zeitgenössische Kunst, Teil 1
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塔诺·费斯塔当代艺术,第一部分-

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(Rom 1938–1987)
Specchio, 1962/1963, rückseitig signiert, datiert Festa 61, Emaillefarbe und Lack auf Holztafel und Goldrahmen, 88,5 x 80,5 cm, (MCC)

Fotozertifikat:
Archivio delle opere di Tano Festa, Kuratorin: Anita Festa, Archiv-Nr. A1262/60
Archivio Studio Solgio, Rom

Provenienz:
Galleria La Tartaruga, Plinio de Martiis, Rom
Privatsammlung, Italien

Das letztliche Schicksal des Künstlers ist es, zum Betrachter seiner eigenen formalisierten Besessenheit zu werden. Das macht Festa zu einem wahrhaftig europäischen Künstler, einem von kulturellem Gedächtnis durchdrungenen Künstler, der die nach Innen und Außen gewandte Suche von Kultur und Stilrichtungen begreift. Sein Ausgangspunkt ist ein visionärer Elan, der auf den Symbolismus und die Metaphysik zurückgreift und seinen malerischen Stil letztlich mit der Ausdrucksstärke der amerikanischen Kunst von Barnett Neumann bis hin zu Kelly vermischt, die von geschmeidigen, kompakten Oberflächen gekennzeichnet ist und von Farben, denen es an jeder psychologischen Tiefe fehlt und die dennoch voller Spiritualität sind (...).

Für jeden, der, wie Festa, die Großartigkeit des Lebens feiert, werden Alltagsobjekte Störfaktoren, Auslöser für Argwohn und Vorahnungen (...)
Tano Festa hält das fortwährende Unbehagen, das von Alltagsobjekten ausgeht, fest und integriert diese in das Kunstfeld, indem er sie radikal emporhebt, anstatt andere, formbare Materialien zu bearbeiten. Türen, Fenster und Fensterläden, Kleiderschränke, Spiegel, Klaviere und Obelisken werden zu Objekten einer künstlerischen Arbeit, die diese in sich aufnimmt und zu Stillleben verarbeitet.
Achille Bonito Oliva, aus dem Katalog zu Tano Festas Ausstellung, ex Stabilimento Peroni, Rom, 1988

Tano Festa, Brief an Arturo Schwarz, 1966
Seit Anfang 1962 bis hin in die letzten Monate des Jahres 1963 baute ich Türen, Fenster, Fensterläden, Kleiderschränke, Klaviere und Obelisken, die genauso aussehen wie der, der auf der Piazza del Popolo in Rom steht. Zwei Jahre lang drückte ich mich über Gegenstände aus, und verwendete Farbe nur, um sie zu streichen, so wie ein Möbelschreiner das tun würde.
Anfang 1962, während ich auf der Via Due Macelli entlang spazierte, erblickte ich durch das Schaufenster eines Buchladens eine Reproduktion von Van Eycks Gemälde „Die Arnolfini Hochzeit“.
Als ich das Gemälde näher betrachtete, hatte ich das Gefühl, dass sein wahrer Protagonist der Luster war: vollkommen reglos, als ob nichts auf der Welt, nicht einmal ein starker Wind, ihn zum Schwingen bringen könnte. Dieser Luster hängt über dem Ehepaar der Arnolfinis, als würde er die Dauer, und damit auch die Grenzen, ihres Daseins bemessen.
Mit Melancholie bedauerte ich die Tatsache, dass die Arnolfinis noch lange vor dem Luster verschwinden würden, dass sie die ersten wären, die die Bühne verlassen würden, wohingegen die Gegenstände noch immer an ihren Plätzen verharren würden, für eine lange Zeit, als stumme, teilnahmslose Zeugen menschlicher Existenz. Diese Intuition über das Fortwähren des Gegenstandes, über die Möglichkeit, ihn zum Protagonisten zu erhöhen, faszinierte mich.
Ich hatte bereits seit langer Zeit Gegenstände wie Haushaltsmöbel betrachtet, die meist privat waren und jene Gegenstände darstellten, mit denen wir am meisten in Berührung kamen, und mit denen wir die intimsten und geheimsten Momente und Gesten unseres Daseins teilten.
Anfänglich war dieses Interesse rein formeller Natur, aber später entwickelte ich eine psychologische, emotionale Bindung zu ihnen. Zu dieser Zeit litt ich an Asthma und in Folge unter Schlafstörungen; da ich „Angst vor der Dunkelheit“ hatte, neigte ich dazu, die Fensterläden nur leicht anzulehnen, anstatt sie gänzlich zu schließen, um so das Licht der Straßenlampe durch das Fenster ins Zimmer zu lassen. Während dieser Monate erhielten alle Gegenstände im Raum einen außergewöhnlichen Wert, der sich von ihrem üblichen, alltäglichen unterschied. Also dachte ich daran, Gegenstände neu zu bauen, die ihrer Funktionen beraubt waren, Gegenstände, deren Materialität ein leichtes Unbehagen auslöst, im Gegensatz zu ihrem gegebenen, allzuleichten Dasein, eine Art Doppeldeutigkeit und Ohnmacht in Relation zu ihrem physischen, anorganischen, stumpfsinnigen Dasein, und ein gewisses Mysterium, eine Undurchdringlichkeit in ihren kalten, dunklen, geometrischen Formen.
Möbelgegenstände wie Spiegel, Kleiderschränke und Gegenstände, die mit sozialen Beziehungen oder deren Verweigerung verbunden werden, wie Türen, Fenster oder Fensterläden. Müsste ich sie malen, würden diese Objekte eine Form annehmen, die nicht ihrer realen entspricht, sondern jener, die die Malerei und der gewählte Stil ihnen verleihen, sie wären gekennzeichnet durch meinen eigenen Geschmack, meine künstlerischen Handlungen und Fähigkeiten. Auch in Van Eycks Gemälde, eben weil es gemalt ist, wird das Objekt – der Luster – nur in Zusammenhang mit seinem hypothetischen Fortwähren zum Protagonisten, aber es ist das Bild in seiner Gesamtheit, und besonders aufgrund der darin vorkommenden Menschen, das diesen Eindruck vermittelt.
Müsste ich gefundene Gegenstände (alte Türen, Fenster, usw.) verwenden, behielten diese, trotz des Verlusts ihrer Funktion, noch immer ihren ursprünglichen Sinn, eine spezifische Geschichte und eine persönliche, ganz private Abnutzung – und all dies wären Funktionen, die es nicht erlauben würden (mir zumindest nicht), sie zu bearbeiten und ihres ursprünglichen gegenständlichen Zweckes zu entfremden.
Das ist der Grund, warum meine Fensterläden, Türen und auch alle anderen Gegenstände komplett nutzlos sind, denn sie sind so gebaut, dass sie nie verwendet werden können. Eine meiner Türen kann nicht geöffnet werden, auch dann nicht, wenn es sich um eine richtige Tür handelt, da sie weder Scharniere noch Griffe hat, und sie wird immer hermetisch verschlossen bleiben.
Mein Klavier hat hölzerne Tasten, die man nicht drücken kann, die Spiegel in meinen Kästen spiegeln nichts wider, die Schränke selbst enthalten nichts und durch meine Fenster kommt kein Licht.
All diese Gegenstände sind dem nachempfunden, was wir sehen, wenn wir sie betrachten und nicht, wenn wir sie benutzen; sie sind bloße Täuschungen, scheinbare Gegenstände. Und ebendiese scheinbare Natur ermöglicht es, der Art und Weise, wie ich sie wahrnahm, Ausdruck zu verleihen.
… Nun, in der Dunkelheit, kann ich die Tür sehen, auf den Kleiderschrank vor mir schauen, dessen fehlende Verkleidung den Blick auf einen weißen Fleck öffnet, der bei Tageslicht als Hemd erscheinen wird. Ich blicke neuerlich auf die geschlossene Tür und habe den Endruck, dass in genau diesem Moment weder der Gang, noch das restliche Haus dahinter liegen; dass ich, würde ich sie öffnen, nur einen unendlichen blauen Himmel voller Weiß sehen würde.

102. 山姆·弗朗西斯,当代艺术,第一部分` by Sam Francis 高清作品[22%]

DO-Sam Francis - Zeitgenössische Kunst, Teil 1
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山姆·弗朗西斯,当代艺术,第一部分-

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(San Mateo, Kalifornien 1923–1994 Santa Monica, Kalifornien)
Ohne Titel (Edge Painting), 1969, rücks. signiert, datiert, bezeichnet Sam Francis/1969/Bern, Aquarell auf Papier, 105 x 75,5 cm, ger., (AR)

Fotozertifikat:
Sam Francis Foundation, Glendale, Kalifornien, 27. Juli 2009, Archiv-Nr. SF69–006

Provenienz:
Galerie Thomas, München (auf der Rückseite Klebezettel)
Galerie Kornfeld, Bern, 11. Juni 2009, Los 770
Europäische Privatsammlung

105. 云是地球一部分(1节)(2021年) by Amalia Lindo 高清作品[22%]

The Cloud is of the Earth (v.1) (2021)

材质 :Single channel video installation, audio, 17" liquid-crystal display panel, LCD controller board, stainless steel tube, acrylic perspex 尺寸 :Haydens Video\\\\u002FFilm\\\\u002FAnimation

云是地球一部分(1节)(2021年)-可爱的阿玛莉亚(American, b. 1990)

英文名称:The Cloud is of the Earth (v.1) (2021)-Amalia Lindo

110. 安妮什·卡普尔,当代艺术,第一部分` by Anish Kapoor 高清作品[21%]

DO-Anish Kapoor  - Zeitgenössische Kunst, Teil 1
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安妮什·卡普尔,当代艺术,第一部分-

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(Mumbai 1954 geb. – lebt und arbeitet in London)
Pouch, 2006, Fiberglas und Farbe, 244,5 x 174 x 60 cm, (PP)

Provenienz:
Lisson Gallery, London
dort vom heutigen Besitzer erworben –
Europäische Privatsammlung

Ausgestellt:
Malaga, Centro de Arte Contemporáneo de Málaga, Anish Kapoor: My Red Homeland, 27. Januar – 30. April 2006, Ausst.-Kat. S. 63, mit Abb.;
Wien, Belvedere, Love Story, 15. Juni - 5. Oktober 2014, Ausst.-Kat. S. 155, mit Abb.

Literatur:
David Anfam (Hrsg.), Anish Kapoor, London 2009, S. 359, mit Abb.

„Ich habe Arbeiten gemacht, die wie Löcher im Boden sind, die gewissermaßen das Fallen selbst sind – aber dieses Fallen muss nicht nach unten sein. Auf manch seltsame Weise kann man auch horizontal oder nach oben fallen. Das Gefühl von Schwindel steht dabei im Zentrum – Orientierungslosigkeit.“
(A Conversation. Anish Kapoor with Donna de Salvo, in: Anish Kapoor. Marsyas, London: Tate Publishing, 2002, S. 62)

Anish Kapoor, der zu den einflussreichsten Künstlern seiner Generation zählt, erforscht in seinen überwältigenden Skulpturen und Installationen die Phänomenologie des Raumes und das Konzept der Leere. Seine Werke, die er aus stark taktilen oder reflektierenden Materialien wie farbigem Pigment, Wachs, Spiegeln, poliertem Stahl oder Fiberglas fertigt, zeigen vielfach metaphysische, ins Extreme getriebene Gegensätzlichkeiten auf. Kapoor verbindet ineinander übergehende konkave und konvexe Formen, Innen und Außen, Festes und Immaterielles. In zahlreichen Werken setzt er hoch polierte Oberflächen ein, die als Metaphern der Wahrnehmung ihren Umraum einfangen und absorbieren, um ihn potenziert zurückzuwerfen. Beim Betrachter erzeugt er eine unverwechselbare Verschiebung der Koordinaten im Raum, die oft einhergeht mit einer Empfindungen des Fallens, einem Moment des ins Innere gezogen Werdens, des sich selbst Verlierens.

Die Skulptur Pouch verkörpert eine für den Künstler charakteristische Transformation zwischen geschlossenem Volumen und Hohlkörper. Was von der Seite aussieht wie ein aufgestülpter Beutel ist von vorne ein in die Tiefe führender Kanal, ein Portal in eine andere Welt, das den Betrachter schon durch seine Größe gänzlich gefangen nimmt und ihn in einen immateriellen, mystischen Raum eintauchen lässt. Im Zusammenspiel von Raum und intensiver roter Farbigkeit löst sich die Grenze zwischen Bildhauerei und Malerei auf. Auf die Frage, warum er seit vielen Jahren immer wieder mit der Farbe Rot arbeite, antwortete Kapoor: „Ich denke es hat mit der Tatsache zu tun, dass sie biologisch ist. Dass wir uns selber in der Farbe Rot lesen. (...) Rot hat im Gegensatz zu Schwarz zusätzlich eine Qualität von Innerlichkeit.“
(Anish Kapoor in: „Ich will nur spielen“, Interview von Heike Fuhlbrügge, Art Magazine, 2013)